Nanowissenschaft - Forschung im XXS-Bereich

Die Nanotechnologie ist die Wissenschaft und Technik im Bereich des Nanometers. Anfang der 80er Jahre entwickelten zwei Schweizer Physiker das Rastertunnelmikroskop. Dieses überaus präzise und empfindliche Mikroskop ermöglichte erste Einsichten in die so genannte Nanowelt. Das griechische Wort "Nanos" bedeutet Zwerg. Ein Nanometer entspricht einem Millionenstel Millimeter. Mit Hilfe des neuen Mikroskopes gelang es nun, Informationen und Einsichten über Atome und Moleküle zu gewinnen und sie darüber hinaus als Bausteine zur Herstellung neuer Materialien zu benutzen. Beispielsweise wird an der Herstellung kratzfester Lacke und effizienterer Solarzellen geforscht.
Die Nanotechnologie fand zusehends das Interesse der Biologen. Die Nanobiotechnologie entstand. Da viele Krankheiten im Bereich der Moleküle entstehen, erhofft man sich hier schnellere Diagnosen wie z.B. bei Krebs. Mit Hilfe des Rasterkraftmikroskops konnte man feststellen, dass die Knorpeloberfläche bei Arthrosepatienten verändert ist und im Gegensatz zu Gesunden weniger Verflechtungen aufzeigt. Weiterhin erhofft man sich von der Nanobiotechnologie neue Möglichkeiten, Krankheiten mittels Biomolekülen zu behandeln. Dies würde auch bedeuten, dass man mit Hilfe der Nanoteilchen Wirkstoffe an den "Ort des Geschehens" transportieren könnte.
Nanomechanische Geruchssensoren ermöglichen den Nachweis von Gaspartikeln, beispielsweise bei Diabetespatienten das ausgeatmete Aceton. 
Gegner der Nanotechnologie befürchten, dass die Nanopartikel bis in den Zellkern vordringen können, was wiederum neue Risiken mit sich bringen würde. Sie fordern deshalb mehr Studien über mögliche Gefahren. "Man muss einzeln abwägen", so Professor Doktor H.-J. Güntherodt, Vorsteher des Instituts für experimentelle Physik der kondensierten Materie der Universität Basel, "wo Sicherheitsbestimmungen Sinn machen und wo nicht." 1990 stellte eine Forschungsgruppe fest, dass winzige Partikel nicht an der Lungenoberfläche haften bleiben, sondern "beim Auftreffen benetzt und in die Flüssigkeitsschicht hineingezogen" werden. Als Beispiel hierfür werden Dieselabgase genannt. Die Nanopartikel werden in "weniger als einer Stunde mittels des Blutstroms weiter im Körper" verteilt, so Professor Doktor P. Gehr. Er rät deshalb, "bei der Produktion anderer Nanopartikel die Einführung von Filtern in Betracht zu ziehen."

Quelle: Verschiedene Fachartikel aus GENDIALOG Nanobiotechnologie, Januar 2005 Nähere Informationen bei GENSUISSE

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