Pressemitteilung "Mut zu großen Reformen gefordert"

CDU Frauenunion Nordwürttemberg

Mut zu großen Reformen gefordert

Frauenunion Nordwürttemberg: Diskussionspapier "Demografischer Wandel" / 

Andrea Krueger aus Stuttgart erneut Vorsitzende

Filderstadt. "Wir müssen uns konkret Gedanken machen, wie unsere Gesellschaft aussehen wird, wenn die Alterspyramide auf den Kopf gestellt ist", forderte die Vorsitzende Andrea Krueger auf dem Bezirksdelegiertentag der Frauenunion Nordwürttemberg (FU). Die CDU-Frauen brachten ein Diskussionspapier zum "Demografischen Wandel" ein.

In ihrem Rechenschaftsbericht bedauerte Andrea Krueger, die von den Delegierten mit einem hervorragenden Ergebnis in ihrem Amt bestätigt wurde, dass die Zahl der Frauen in Mandaten in Bundestag und Landtag rückläufig sei. Die Ursachen seien vielfältig. Häufig falle es Frauen aufgrund ihrer Einkommenssituation sehr viel schwerer als Männern, das notwendige finanzielle Engagement für eine Kandidatur zu erbringen. Die FU Nordwürttemberg habe schon mehrfach angeregt, von Seiten der Landespartei einen Fördertopf aufzulegen, über den Frauen-Kandidaturen bei Bedarf finanziell unterstützt werden könnten. Mit Blick auf die Kommunalwahlen sei es nun vorrangige Aufgabe dafür zu sorgen, dass Frauen aussichtsreiche Listenplätze erhalten.

Die Frauenunion, betonte auch Ingeburg Genswürger, Vorsitzende der Frauenunion Kreis Esslingen, "hat ihre Daseinsberechtigung noch lange nicht verloren". In einem umfassenden Diskussionspapier hat die Frauenunion das Thema Demografischer Wandel aufgearbeitet. Die darin enthaltenen Thesen und Forderungen unter anderem in der Bereichen Wertewandel, Familien-, Wirtschafts- und Sozialpolitik sollen jetzt in den Kreis- und Ortsverbänden diskutiert und beim nächsten Delegiertentag als Handlungsempfehlung für die Kommunalwahlen verabschiedet werden.

Dass Deutschland unter den am schnellsten alternden Gesellschaften einen Spitzenplatz belegt, belegte Gisela Meister-Scheufelen, Präsidentin des Statistischen Landesamtes, in ihrem Referat mit eindrucksvollen Zahlen. Im Jahre 2005 gebe es erstmals in der Geschichte der deutschen Wirtschaft mehr ältere Menschen über 55 Jahre als jüngere. Etwa 2050 kämen dann auf 100 Erwerbstätige 110 Nichterwerbstätige. Dies habe Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Bereiche: Die Krankenquote steige, ebenso die Zahl der Pflegebedürftigen, innerhalb der nächsten 14 Jahre gebe es in den Schulen rund 270.000 Kinder weniger, bis 2020 besuchen 13 Prozent weniger Jungen und Mädchen baden-württembergische Kindergärten. Illusorisch sei die Vorstellung, diese Entwicklung durch Zuwanderung beeinflussen zu können. Dazu brauche man pro Jahr etwa 170.000 Zuwanderer: "Diese Integrationsleistung können wir nicht erbringen." Auf die Frage, warum die Deutschen so wenig Kinder haben, könne auch die Statistik keine eindeutige Antwort geben. Frankreich etwa habe eine fast identische Erwerbsquote, aber 100 Französinnen bringen 190 Kinder zur Welt, Deutsche nur 140. In den USA kommen gar 210 Kinder auf 100 Frauen. Meister-Scheufelens Fazit: "Unser System bricht zusammen, wenn wir nicht den Mut zu großen Reformen aufbringen."

Die Delegierten verabschiedeten zwei Anträge. Sie setzen sich dafür ein, dass die Verwaltungsreform weibliche Beschäftigte nicht schlechter stellen dürfe. Der Geltungsbereich des Landesgleichstellungsgesetzes müsse auf Land- und Stadtkreise erweitert werden. Vor dem Hintergrund der Kopftuchentscheidung des Bundesverfassungsgerichtes fordern die Delegierten außerdem die Landesregierung auf, eine gesetzliche Vorgabe zu schaffen, die das dienstrechtliche Mäßigungsgebot auch hinsichtlich religiöser Symbole durchsetze. A.Krueger: "Eine klare Regelung würde das Miteinander der Religionen in diesem Bereich auf eine sachliche und faire Grundlage stellen."

Dem neuen Bezirksvorstand der FU Nordwürttemberg gehören an: Die Vorsitzende Andrea Krueger (Stuttgart), die Stellvertreterinnen Ingrid von Keisenberg (Ludwigsburg), Susanne Peiffer (Rems-Murr), Iris Ripsam (Stuttgart), als Pressesprecherin Eva Hauser (Esslingen), als Finanzreferentin Ingeburg Genswürger (Esslingen), als Schriftführerin Gisela Maier (Rems-Murr). Zu Beisitzerinnen wurden gewählt: Dr.Ute Richter-Eberl (Ostalbkreis), Jutta Schiller (Göppingen), Diane Herkommer (Rems-Murr), Beate Irion (Rems-Murr), Dr.Renate Ising (Böblingen), Marie-Luise Bethke (Heilbronn), Claudia Scheller (Ludwigsburg), Ingrid Hofmann (Esslingen), Ursula Gehm (Schwäbisch Hall), Marina Angladagis (Böblingen), Maria Högerl (Heidenheim), Margarete Möhler (Hohenlohe). 

Eva Hauser Pressesprecherin FU Nordwürttemberg Betzgerstraße 32 73733 Esslingen Tel. 0172/ 947 9508 e-Mail: eva.hauser@t-online.de

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